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Einst prähistorische Stätte, dann mittelalterlicher Prunkbau und maximilianische Festungsanlage, später Niedergang zur Ruine: Die Kronburg hat eine bewegte Geschichte. Im Weiler am Fuße des Burgfelsens lebt der besondere Spirit des Ortes weiter.

Die Kronburg von heute bis 1802

Menschen aus nah und fern kommen das ganze Jahr über auf die Kronburg, um im Gasthof einzukehren, die Wallfahrtskirche zu besuchen, an Seminaren teilzunehmen und in den komfortabel ausgestatteten Zimmern zu übernachten. 

Durch die engagierte und umsichtige Führung der Barmherzigen Schwestern von Zams erlebt das Klostergut Kronburg eine neue Blüte.

2005 werden die Halleiner Schwestern infolge von Überalterung der Schwestern und aus finanziellen Aspekten abgezogen. Ein Verkauf des gesamten Areals misslingt. Schließlich übernehmen die Barmherzigen Schwestern von Zams die Kronburg mit Klösterle, Gasthof, Landwirtschaft, Wald und Wiesen. Die Ordensgemeinschaft bemüht sich, das beliebte Wallfahrts-, Naherholungs- und Ausflugsziel zu erhalten und so zu sanieren, dass der Weiler als gepflegte Einheit für alle Erholungs-, Urlaubs-, Ruhe- und Seelsorgesuchenden einladend zur Verfügung steht.

1952 geht das Kloster mit dem gesamten Besitz an die Kongregation der Schulschwestern von Hallein – Salzburg über.

1869 stirbt Kaplan Stefan Krismer knapp 92-jährig und wird als Erster auf dem Friedhof auf der Kronburg begraben, um dessen Genehmigung und Errichtung er sich zwei Jahr vorher selbst gekümmert hat.

1845 erwirbt Kaplan Stefan Krismer, genannt „Karrer Stöffele“, den circa 90 Hektar großen Besitz der Kronburg und errichtet neben der Kirche ein Kloster, erst für Schulbrüder, dann schließlich für Terziarschwestern.

Der Bau des Klosters Kronburg 1848 beschleunigt den Verfall der Wehranlage. Viele Baustoffe wie Tür- und Fenstergewände, Bauquader und Balkenmaterial aus der Burg werden als günstiger Rohstoff im Kloster neu verbaut.

Unter Napoleon wird Tirol zum Bayerischen Königreich geschlagen. 1811 kauft die bayerische Regierung die Kronburg für den Bauern Sebastian Stocker.

Im Versteigerungsedikt desselben Jahres werden die Grenzen der Kronburg festgelegt.

Unter den Fiegern

1802

Die Kronburg fällt durch das Aussterben der Fieger an den Staat zurück.

1766

Die Kronburg wird bereits als verfallen beschrieben und gilt nun als Ruine.

1734

Die Burg Kronburg ist ab diesem Jahr frei zugänglich.

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der Bauernkriege, kam der Kronburg noch einmal eine strategisch bedeutsame Rolle zu. 1530 übernimmt Christoph Fieger die Lehensherrschaft, 1537 tritt Friedrich Fieger das Lehen an. Die Verwaltung lassen die Fieger auf der Kronburg wieder von Pflegern durchführen.

Mit den Fiegern beginnt die zweite große Bauphase in der Geschichte der Kronburg. 1507 entstehen weitere Befestigungsbauten. Am Sattel unterhalb der Burg werden eine Kapelle (1673) und später eine Wallfahrtskirche (1715) errichtet.

1504

Die Vesten Kronburg wird an Hans Fieger den Älteren und seine Brüder übergeben.

Obwohl die Fieger die Burg gekauft haben, stellen sie diese unter das Lehen von Maximilian I.

Unter den Landesfürsten

1502

Maximilian I. löst die Kronburg zurück und gibt sie seinem Rat Hans Fieger zum Kauf.

1485

Sigmund der Münzreiche verpfändet die Kronburg wegen finanzieller Schwierigkeiten an den Salzburger Domherrn Ruprecht Rindsmaul.

1442

Der Schreiber König Friedrichs III. beschreibt 1442 die Umgebung der Kronburg als „gar ain wildes tal zwischen den perg“.

1435

Friedrich IV. mit der leeren Tasche setzt ebenfalls wieder Pfleger auf der Kronburg ein.

1435 dürfte Friedrich selbst auf der Kronburg gewesen sein, da große Geldbeträge für Wein, Fleisch und Bettgewand verrechnet wurden.

Die Kronburg im Mittelalter

1415 versuchen die Starkenberger nach dem Fall von Landesfürst Friedrich mit der leeren Tasche im Konzil von Konstanz an dessen Besitzungen zu gelangen. Nach Wiedererstarken des Landesfürsten führt dieser den Sturz der Starkenberger herbei und übernimmt die Kronburg im Jahr 1423.

1380-1423

Unter den Starkenbergern

1380 gestattet Herzog Leopold III. von Österreich Hans von Starkenberg und seinen Erben, auf dem „Purkstall“ (Burgstelle) bei Zams, der von alters her „Cirkafe“ genannt wurde, eine Burg zu bauen. Die Burg auf Kronenberg (wie sie ein Jahr später in einem Schriftstück genannt wird) dient als Verwaltungsmittelpunkt der Starkenbergischen Güter in Nordtirol und wird von Pflegern verwaltet.

Die Starkenberger bauen am heutigen Burghügel zunächst das erste Vorwerk (eine Art Ringmauer) sowie die Hochburg. Beide sind heute noch erhalten.

Die Kronburg in der Römerzeit

Ein Münzfund deutet darauf hin, dass auf dem Felsen der Kronburg das römische Castello Ircavio gestanden hat. Auch der Verlauf der Handelsstraße Via Claudia Augusta lässt eine Befestigungsanlage an diesem strategisch günstigen Ort vermuten.

Vorgeschichtliche Besiedelung

Funde aus der Hallstattzeit (800–450 v.Chr.) legen nahe, dass es auf dem Schlossberg von Kronburg einst eine prähistorische Höhensiedlung gegeben hat.

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